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Schirmeinsatz outdoors

Schirme werden heutzutage outdoors nicht so oft eingesetzt.

Das war einmal anders: in der klassischen Alpinszene Anfang bis Mitte des 20. Jahrhunderts waren "Bergschirme" noch sehr verbreitet. Sie dienten den Alpinisten wie übrigens auch vielen Älplern als mobiler Wetterschutz, verlässlich, konnten sogar teilweise Funktionen eines Biwakschutzes oder Notzeltes übernehmen (die damals im Vergleich noch sehr schwer und uneffektiv waren).

Mit Aufkommen immer besserer High-Tech-Regenbekleidung bekamen Schirme ein etwas "uncooles"-Image und verschwanden aus dem Bewusstsein der outdoors-Aktiven.

Zu Unrecht !

Vorteile, die Schirme outdoors bieten:

  • Der Kopf bleibt frei, die Sicht und das Gehör werden nicht von einer Kapuze beeinträchtigt.
  • Das Gesicht bleibt immer trocken (vergleichen Sie mal mit Erinnerungen an Gesichter, die aus einer komplett nassen Kapuze hervorlugen...)
  • es entsteht kein Wärmestau wie unter einer Regenjacke, die Atmungsaktivität ist optimal
  • man hat jederzeit ein Dach über dem Kopf – das ist besonders praktisch beim Fotografieren, Karten lesen, GPS- oder Handy-Einsatz. Aber auch bei einer Rast, bei der die Brotzeit im Trockenen unter dem mitgebrachten Wetterschutzdach genossen werden kann. Etwas komplett anderes als durchnässt schnell ein paar Happen reinzudrücken, weil alles so ungemütlich nass ist...
  • dieses Dach schützt nicht nur gegen Regen, sondern auch gegen Sonne, sowohl unterwegs in schattenlosem Gelände in brütender Sonne, wie auch bei Pause in diesem Gelände
  • Schirme schützen auch wenigstens einen Teil des Gepäcks
  • man kann unter einem Schirm auch bei strömendem Regen in einem Rucksack oder in einer Fototasche kramen, ohne dort einen Wassereinbruch zu riskieren
  • wer mit Zelt unterwegs ist wird es zu schätzen wissen, wenn beim Ein- und Ausstieg das nasse Regenzeugs nicht beengt im Zelt an- oder ausgezogen werden muss, sondern erst draussen mit Platz - und trotzdem ist man die ganze Zeit geschützt durch das mobile Dach
  • kochen bei Regen und Wind kann man unter einem angelehnten Schirm ebenfalls
Der Trekkingschirm ist daher eine perfekte Ergänzung zu moderner Wetterschutzbekleidung. Wir haben bewusst "Ergänzung" gesagt - wie so vieles bei der outdoor-Ausrüstung gehört der Schirm in ein modulares Nutzungskonzept. Und wie immer muss er überlegt eingesetzt werden, sein Einsatz hat auch grenzen, derer sich der Nutzer bewusst sein muss.

Der Schirm passt hervorragend in die neue Denkweise der outdoor-Bekleidung auf Tour: während 85% der Zeit ist eine Softshell den klassischen www-hardshell weit überlegen, nur bei langdauerndem Schütteregen muss eine hardshell her.

Der Schirm erweitert dieses System erheblich, ist auch für Ultraleicht-Wanderer extrem interessant. Die brauchen neben dem Schirm nur eine ultraleichte Windjacke (vor allem, wenn der Wind kühl oder kalt ist) und für ganz hartes stürmisches Regenwetter als Reserve eine leichte Regenjacke. Die in diesem Fall auch genommen werden kann, da UL-Wanderer ja besonders leicht unterwegs sind.

Der "Guru" der Ultraleicht-Szene, der Amerikaner Ray Jardine, ist absoluter Verfechter des Einsatzes von Schirmen, er erläutert sein Ideen dazu in seiner UL-Bibel "trail life" auf 5 Seiten... Und hat vor allem auf seinen extremen UL-Weitwanderungen immer einen Schirm dabei.

Wer die Idee des Schirmeinsatzes für sich erst einmal testen will, sollte dafür bitte nicht den erstbesten Billigst-Regenschirm von der Grabbeltheke nehmen - das kann in einem kleinen Desaster enden... .

Der gewählte Schirm sollte in seinen Bestandteilen stabil sein, er sollte 8 Streben haben. Markenschirme zum Testen werden sich im persönliche Umfeld schon leihweise finden lassen.

Ein echter outdoor-Schirm unterscheidet sich von diesen schon hochwertigen Markenschirmen noch weiter: die Materialien sind so gewählt, dass der Schirm leichter ist als ein Standardschirm, er sind noch deutlich robuster, weil er ja ganz andere Belastungen aushalten muss als ein Schirm für den Alltag.

Jardine wie auch wir empfehlen für outdoor-Einsätze Schirme mit einem festen, nicht teleskopierbaren Schaft. Diese sind leichter, haben eine mögliche mechanische Schwachstelle weniger und sind zudem noch billiger. Und länger als ein zusammengeschobener Trekkingstock sind sie auch nicht.


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